Die eigene berufliche Zukunft im Auge zu behalten, nebenher Windeln zu wechseln und die Milch nicht anbrennen zu lassen – das alles unter einen Hut zu bekommen, ist ein Kunststück. Jungen Müttern ohne Ausbildung kann diese Herausforderung schnell über den Kopf wachsen. Damit Kind, Kegel und Karriere sich nicht in die Quere kommen, organisiert das Diakonische Werk Hannover bereits seit zwölf Jahren Teilzeitausbildungen, die es auch bei früher Mutterschaft möglich machen, einen beruflichen Einstieg zu finden. Das schafft Zukunftsperspektiven für Mütter und Kinder. Um dieses Ausbildungsmodell zu verwirklichen, arbeitet das Projekt mit zahlreichen Unternehmen aus der Region zusammen, die die Vision einer familienfreundlichen Ausbildung teilen und den jungen Müttern mit entsprechenden Teilzeitangeboten zur Seite stehen. Frauen zwischen 18 und 25 Jahren können dort vormittags die Schulbank drücken oder praktisch im Betrieb anpacken, während die Kinder sich im Kindergarten tummeln. Nachmittags haben Mutter und Kind dann wieder Zeit, gemeinsam auf den Spielplatz zu gehen oder einen notwendigen Kinderarztbesuch hinter sich zu bringen. So kommt keiner zu kurz. Die hohe Erfolgsquote des Projekts gibt dem Konzept der Teilzeitausbildung für junge Mütter recht: 98 Prozent der Mädchen und jungen Frauen schließen ihre Berufsausbildung erfolgreich ab und sind so bestens vorbereitet für den Weg in die Zukunft. Ob Elektrotechnikerin, Automechanikerin oder Köchin – mit dem Projekt „Ausbildungschancen für junge Mütter“ findet wirklich jede einen passenden Hut, und der ist auch noch groß genug, um den Nachwuchs unterzubringen.