CO2SINUS
Unter Tage
Forscher gehen neue Wege bei Energiegewinnung aus Kohle.
Auf den ersten Blick scheint es, als übten sich Forscher der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) an der Quadratur des Kreises: Im Rahmen des Projektes CO2SINUS wollen die Wissenschaftler die Energie, die in der Kohle steckt, nutzen – ohne dass dabei das schädliche Treibhausgas CO2 in die Atmosphäre entweicht. Der Trick: Die Kohle wird in ihren natürlichen Lagerstätten, den Flözen, verbrannt. Bei dieser, im Fachjargon Untertagevergasung genannten Prozedur, entsteht ein Synthesegas, das die Qualität von Erdgas besitzt. Dieses Gas wird an die Erdoberfläche geleitet und kann dort in einem Kraftwerk in Strom oder Wärme verwandelt werden. Wie bei jedem Verbrennungsprozess wird dabei natürlich auch CO2 freigesetzt. Das Treibhausgas belastet aber nicht die Atmosphäre, sondern wird tief ins Erdinnere verbannt – in jene Hohlräume, die durch das Vergasen der Kohle im Flöz frei geworden sind. Wenn alles nach Plan verläuft, entsteht so ein Kreislauf, in dessen Verlauf das Energiepotenzial der Kohle genutzt werden kann, ohne das Klima zu belasten.