Selbst moderne Kohlekraftwerke lassen sich zurzeit nur mit Dampftemperaturen bis 605 Grad Celsius und einem Druck bis 300 bar betreiben. Mehr halten die Kessel nicht aus. Ergebnis: Nur 36 Prozent der Brennstoffenergie wird zu Strom. Der Rest verpufft als Abwärme. Wer den Wirkungsgrad eines Kraftwerks steigern will, muss die Anlagen fit für heißeren Dampf machen. Vielleicht klappt es mit COMTES700 oder „Component Test Facility for a 700 Grad Celsius Power Plant“. Dahinter verbirgt sich ein Ziel: die Temperatur um 100 Grad Celsius zu erhöhen. Die Komponenten-Testanlage für ein 700-Grad-Kraftwerk könnte die Effizienz unserer Kraftwerke gewaltig steigern, von 36 auf 50 Prozent, also: mehr Strom für weniger Kohle. Nebenbei würden auch die CO2-Emissionen sinken. Im Kraftwerk Scholven, Block F, der e.on Kraftwerke GmbH sind die Voraussetzungen für die 700-Grad-Celsius-Technologie geschaffen. Die Anlage hat bereits den Betrieb aufgenommen. Jetzt muss sie auch dem Erwartungsdruck standhalten.