Ehemalige Synagoge Friedrichstadt
Begegnen statt zerstören
Nazis zerstörten 1938 die Synagoge in Friedrichstadt. Seit vier Jahren lädt das ehemalige Gotteshaus als Kultur- und Gedenkstätte ein.
Der Morgen des 10. November 1938: In der Reichspogromnacht erreichte der Hass der Nazis die Synagoge von Friedrichstadt. Das Feuer im Inneren des Gebäudes markierte das gewaltsame Ende einer mehr als 200 Jahre langen Tradition der religiösen Toleranz in der Kleinstadt in Schleswig-Holstein. Zeitweise lebten bis zu sieben Religionsgemeinschaften friedlich zusammen. An die gemeinsame Vergangenheit erinnern heute die beiden jüdischen Friedhöfe. Die ehemalige Synagoge, die man noch während des Zweiten Weltkrieges zu einem Wohnhaus umbaute, dient seit vier Jahren als Kultur- und Gedenkstätte. Auf der ehemaligen Frauenempore erwartet die Besucher eine Ausstellung zur Geschichte der Friedrichstädter Juden, der Dokumentationsraum daneben informiert detailliert über das Schicksal einzelner Familien. Der rekonstruierte Saal bietet Platz für Veranstaltungen vom Jazzkonzert bis zum historischen Symposium. Die religiöse Vielfalt zeichnet die 2500-Einwohner-Stadt trotz allem noch immer aus: Remonstranten, Lutheraner, Mennoniten, Katholiken und dänische Lutheraner feiern hier ihre Gottesdienste.
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Ehemalige Synagoge Friedrichstadt
Am Binnenhafen 17
25840 Friedrichstadt
Schleswig-Holstein