Verliebt, verlobt, verheiratet – und dann ins fremde Deutschland. Viele Türkinnen, die nach der Heirat mit einem Deutsch-Türken in die Bundesrepublik ziehen, finden kaum Anschluss: Sie beherrschen nicht die Landessprache und bekommen selten Arbeit. Das bedeutet, sie können sich nur schwer integrieren. Gegen diesen Missstand geht der Türkisch-Deutsche Elternverein in Siegen, kurz TüDEV, mit seinem Projekt Fliegende Bräute vor. Die Frauen erhalten eine Aus- oder Fortbildung im sozialen Bereich, beispielsweise in der Kinderbetreuung oder Altenpflege. Zu dem Programm gehören darüber hinaus Informationen zum deutschen Sozialsystem sowie dem Zusammenleben in Kommune und Gesellschaft. Auch die Familien der Teilnehmerinnen werden in den Prozess mit eingebunden. Auf diese Weise werden die Heiratsmigrantinnen auf ihrem Weg zur Integration intensiv begleitet. Zusätzlich engagiert sich der Verein dafür, dass Arbeitgeber nach der 13-monatigen Qualifizierungsphase ihre neu gewonnenen Mitarbeiterinnen in eine bezahlte Anstellung übernehmen. Ein Pilotprojekt, das Nachahmer sucht.