Henri Nannen und seine Frau Eske taten etwas, das bei Kunstfreunden unüblich ist: Sie sammelten nicht nur Kunst des 20. Jahrhunderts, unter anderem Werke von Gerhard Richter und Franz Marc, sie bauten für ihre Sammlung auch ein Museum. Finanziert aus Nannens Privatvermögen und Spenden entstand in der Vaterstadt des großen Journalisten an der ostfriesischen Küste ein international bekannter Kunstbau. „Es ist ein Ritt über den Bodensee, aber ich bin sicher, dass wir das Ufer erreichen“, sagte Nannen vor dem Beginn der Bauarbeiten. Er war Gründer des Magazins „Stern“ und verstarb 1996. Seit der Eröffnung der Kunsthalle 1986 waren mehr als 100 Ausstellungen zu sehen. Im Winter 2004 zum Beispiel wollte der Strom der Kunstfreunde nach Emden nicht enden. 120.000 Besucher kamen und sahen die Bilder von Edvard Munch. Eske Nannen verwaltet Nannens Erbe und integrierte auch eine Malschule in die Kunsthalle. Aus gutem Grund, so Eske Nannen: „Kinder, die früh mit Kunst in Berührung kommen, gehen anders durchs Leben.“