Leipziger Baumwollspinnerei – „SPINNEREI“
Die spinnen, die Leipziger
Aus dem einst größten Spinnereibetrieb Kontinentaleuropas wurde eine Stadt für Künstler.
Die Leipziger Bauwollspinnerei galt einst als der größte Spinnereibetrieb Kontinentaleuropas. Sie nahm im Jahr 1884 mit fünf Spinnstühlen ihre Arbeit auf und entwickelte sich zu einer riesigen Fabrik mit Arbeiterwohnhäusern, Kindergarten und eigener Musikkapelle. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Baumwollspinnerei zum volkseigenen Betrieb der DDR. Bis zu 4.000 Menschen, überwiegend Frauen, produzierten auf dem Gelände in Schichten von elf bis 14 Stunden Garne. Im Jahr 2000 wurde die Produktion eingestellt – die Spinnerei aber blieb erhalten und bietet 320 verschiedenen Mietern eine Heimat. Über 70 Künstler arbeiten auf dem sechs Hektar großen Gelände. In der Dampfmaschinenhalle Nummer fünf hat die Galerie „Eigen + Art“ Quartier bezogen, die etliche Künstler der berühmten „Neuen Leipziger Schule“ vertritt: Sammler stehen Schlange für Bilder von Neo Rauch oder Matthias Weischer, die im Ausland als „Kraut Art“ bekannt sind. Die New York Times schrieb deshalb sogar: „Die Deutschen sind die Kunst-Stars des Jahrzehnts.“