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Likrat – jugend & dialog

Foto: iStockphoto/Alina Solovyova-Vincent

Schalom!

Jüdische Jugendliche, „Likratinos“, bringen Altersgenossen im Unterricht ihren religiösen Alltag näher.

Wie heißt der siebenarmige Leuchter noch mal? Und wie nennt man die kleine Kopfbedeckung? Darf man sich am Sabbat wirklich überhaupt nicht körperlich betätigen? Solche Fragen kommen häufig, wenn „Likratinos“ Schulklassen einen Besuch abstatten. Das sind jüdische Jugendliche, die Gleichaltrigen ihre Religion vorstellen. Beschäftigt sich eine Klasse in Bayern, Baden-Württemberg oder Hessen im Ethik- oder Religionsunterricht mit dem Judentum, können die Lehrer bei „Likrat“ nachfragen, ob eines der Zweierteams vorbeikommen kann, um über Brauchtümer, Rituale und die Bedeutung der Religion im eigenen Leben zu berichten. Dabei lernen die Schüler nicht nur etwas über Festtage und Bezeichnungen, sondern erkennen auch die Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen Religionen. Der Name ist hier Programm, denn „Likrat“ bedeutet auf Hebräisch „in Begegnung“. Durch den Austausch auf Augenhöhe erhalten nichtjüdische Schüler einen sehr persönlichen Einblick in gelebtes Judentum, und das meist zum ersten Mal. Seit 2006 bildet die Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg Likratinos aus, jeweils in vier Wochenendseminaren. Dort erarbeiten sie in Workshops verschiedene Themen zu jüdischer Religion, Geschichte und Kultur und durchlaufen auch ein Rhetorik- und Präsentationstraining. Insgesamt 50 Likratinos im Alter zwischen 15 und 18 Jahren haben schon daran teilgenommen. So konnten sie bisher insgesamt 3.000 Schülern ein gegenwartsbezogenes Bild des Judentums vermitteln. Der Leuchter heißt übrigens Menora und die Kopfbedeckung nennt sich Kippa. Für alle weiteren Fragen stehen die ehrenamtlichen Botschafter gerne zur Verfügung.

Bildungsideen 2012

Hochschule für Jüdische Studien

Landfriedstrasse 12
69117 Heidelberg
Baden-Württemberg

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