Wenn sich ein Flugzeug in Bewegung setzt, dann eröffnen sich den Reisenden neue Horizonte. So ist es auch mit einem guten Freund, der in einer schwierigen Lebenslage hilft und neue Perspektiven aufzeigt. Das Projekt „Männer in Bewegung“ aus Nordrhein-Westfalen bildet seit 2012 Männer mit Migrationshintergrund zu Mentoren aus. Das Projekt befähigt sie dazu, Jüngere an ihre Seite zu nehmen und ihnen in den Bereichen Schule, Beruf, Freundschaft und Familie unter die Arme zu greifen. Die Jugendlichen mit zumeist türkischen Wurzeln kommen aus alevitischen Gemeinden. Mit ihrem Engagement erleichtern die Mentoren ihren Schützlingen die Integration in die Gesellschaft und helfen ihnen nachhaltig, ihr Potenzial voll zu entfalten. In den Seminaren geht es um vielfältige Sachverhalte, wie beispielsweise „Wer bin ich und welchen Platz habe ich in der Gesellschaft?“ Anhand dieser und anderer Fragen setzen sich die angehenden Mentoren mit der eigenen Identität und aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinander. Sie diskutieren klassische Rollenbilder und moderne Gleichberechtigung. Weitere Themenkomplexe sind die Verbesserung der schulischen Leistungen und die Unterstützung bei der Berufswahl. Die Mentoren erlernen verschiedene didaktische Schulungstechniken, um das angeeignete Wissen an ihre Schützlinge weitergeben zu können. In den Seminaren üben die Mentoren aber nicht nur, anderen zu helfen, sondern sie erarbeiten sich auch selbst Schlüsselkompetenzen wie Teamgeist, Kommunikationsfähigkeit und Kreativität. Nach der Ausbildung durch den Verein „Multikulturelles Forum“ werden die Mentoren Teil eines großen Netzwerks und stehen ratsuchenden Jugendlichen wie ein großer Bruder zur Seite, um ihnen gesellschaftliche Perspektiven aufzuzeigen.