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Meckel’sche Sammlungen – Institut für Anatomie und Zellbiologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Foto: Institut für Anatomie und Zellbiologie, Universität Halle-Wittenberg

Die menschliche Doppelbildung

Familie Meckel trug in Halle eine der umfangreichsten anatomischen Sammlungen Europas zusammen.

Das Herz liegt auf der rechten Körperseite, der Blinddarm im linken Unterbauch und der Magen im rechten Oberbauch – der Situs inversus ist eine seltene menschliche Fehlbildung. Johann Friedrich Meckel d. Ä., Stammvater der Ärztefamilie Meckel und Anatom aus Berlin, entdeckte diese Anomalie Ende des 18. Jahrhunderts und konservierte sie erstmals. Sein Sohn Philipp Friedrich Theodor führte die anatomischen Forschungen fort und erregte noch durch seinen letzten Willen wissenschaftliches Aufsehen. Er bestimmte, seinen Körper nach dem Tod sezieren, das Knochengerüst künstlich zusammensetzen und in einem Schrank aufbewahren zu lassen. Johann Friedrich Meckel d. J., in guter Familientradition ebenfalls Anatom, vollstreckte nicht nur das Testament seines Vaters. Er gehört neben Etienne Geoffroy Saint-Hilaire zu den Begründern der wissenschaftlichen Teratologie, der Lehre von den Fehlbildungen. Das Trockenpräparat des Situs inversus und das Skelett Philipps sind heute neben etwa 7.000 weiteren Exponaten im Anatomischen Institut der Universität Halle zu besichtigen.

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