Modellstadt
Reine Luft
Die sächsische Kleinstadt Ostritz ist Modellkommune für den Umweltschutz.
Die Wende begann 1989. Ostritz, ein 3000-Seelen-Städtchen im Südosten Sachsens, war vor dieser Zeit vor allem wegen der dicken Schichten aus Staub, Ruß und Schwefel berüchtigt, die Häusern und Straßen einen giftig-gelben Anstrich verpassten. Heute dominiert Grün das Stadtbild. Waldsterben und Luftverschmutzung gehören der Vergangenheit an. Ostritz setzt seit Jahren konsequent auf Klima-, Ressourcen- und Umweltschutz. Realisierte ökologische Projekte sind zum Beispiel eine Biomasseheizung für die gesamte Stadt und eine Pflanzenkläranlage für einen abgelegenen Ortsteil. Das Umweltbewusstsein ist nicht von oben verordnet, sondern fest in der Stadtbevölkerung verwurzelt. Arbeitskreise, die Ostritzer Bürger gebildet haben, sorgen für Akzeptanz und frische Umweltschutz-Ideen. Inzwischen ist das Städtchen an der Neiße in den Rang einer energie-ökologischen Modellstadt gehoben worden. Bundespräsident und Bundeskanzlerin haben sich bereits interessiert vor Ort umgeschaut. Sogar im Ausland hat Ostritz seine Fans, etwa im Benin, dessen Präsident im vergangenen Jahr zu Gast war.