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Moses Mendelssohn Zentrum

Foto. Kotowski/MMZ

Bibliothek verbrannter Bücher

Das Moses Mendelssohn Zentrum in Potsdam bringt 300 Titel neu heraus, die auf der „Schwarzen Liste“ der Nazis standen.

Die Brandwunden sind nicht verheilt. 73 Jahre nach den Bücherverbrennungen durch die Nationalsozialisten klafft in Deutschlands Bibliothek noch immer ein schwarzes Loch. Dieses zu füllen, ist die Idee des Moses Mendelssohn Zentrum in Potsdam. Bis zum Jahr 2008 will das Institut für europäisch-jüdische Studien die „Bibliothek verbrannter Bücher“ einrichten. Neben bekannten Autoren wie Lion Feuchtwanger, Anna Seghers oder Upton Sinclair werden hier auch Dichter, Romanciers, Wissenschaftler und Publizisten zu finden sein, die heute zu Unrecht vergessen sind. 300 Titel wird der Bestand der Bibliothek umfassen. Die Bücher werden als Unterrichtslektüre an 3000 Schulen weitergegeben. Unterrichtsvorschläge, ein Dokumentations- und Biographienband, eine multimediale DVD und eine Webseite sollen Schüler und Lehrer zum Lesen der „verbrannten Texte“ motivieren. Als erster Band erschien 2006 ein Neudruck des Werkes des deutsch-jüdischen Staatsrechtlers Hugo Preuß: „Staat, Recht und Freiheit“ (1926). Das Buch war am 10. Mai 1933 öffentlich verbrannt worden.

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Moses Mendelssohn Zentrum

Am Neuen Markt 8
14467 Potsdam
Brandenburg

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