Er war Kaufherr, Montanunternehmer und Bankier: Jakob Fugger lenkte vor etwa 500 Jahren das größte Firmenimperium seiner Zeit. Anno 1521 stiftete er mit seinem Vermögen in Augsburg die so genannte Fuggerei, eine Wohnsiedlung für Bedürftige. Für einen Rheinischen Gulden pro Jahr, umgerechnet 88 Cent, wohnen noch heute rund 150 bedürftige Augsburger dort. Die für den Erhalt der Siedlung anfallenden Kosten deckt die Fuggerei-Stiftung zum Teil durch den Tourismus. Etwa 180 000 zahlende Besucher aus aller Welt kommen jährlich zwischen Januar und Dezember auf das Gelände. In den beiden hiesigen Museen und der Schauwohnung lernen sie mehr über die Geschichte der Fugger-Familie und das Leben im 16. Jahrhundert. Zudem werden auch Veranstaltungen und Führungen angeboten, die weitere Einblicke in die Historie ermöglichen. Mit den Einnahmen erhält die Stiftung das kulturelle Erbe der Unternehmerfamilie für nachfolgende Generationen – damit die Fuggerei auch künftig im Sinne des Stifters lebendig bleibt: Immerhin wurde sie ausdrücklich „für die Ewigkeit gestiftet“.