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Sprach- und Spielnachmittage

Foto: Monika Stein

Sprachwechsel erlaubt

Bei professioneller Betreuung wird die sprachliche und soziale Kompetenz der Kinder spielerisch gefördert.

Die Liste der im Laufe der Jahre über Bord geworfenen pädagogischen Lehrmeinungen ist lang. Neben bekannten Beispielen, wie der Umerziehung von Linkshändern, fällt darunter auch das weniger bekannte Code-Switching – das Wechseln in eine andere Sprache während des laufenden Gesprächs. Früher als Defizit angesehen, gilt es heute als multilinguale Sprachfähigkeit. Kein Wunder also, dass dieses pädagogische Konzept bei den Sprach- und Spielnachmittagen des Vereins „Kindersprachbrücke Jena“ Beachtung findet. Seit über zehn Jahren werden dort Grundschulkinder mit deutscher- und nichtdeutscher Muttersprache auf wissenschaftlichem Niveau in ihrer Sprachentwicklung gefördert. Die Betreuung durch ausgebildete Fachkräfte und ehrenamtliche Studenten fällt dabei aber keineswegs trocken oder verschult aus: In sorgfältig ausgearbeiteten Kursen lernen die Kinder im wahrsten Sinne des Wortes spielend, etwa indem sie Theaterstücke schreiben, Filme drehen oder ein Kinderlexikon erstellen. Derzeit sind drei Jenaer Grundschulen eingebunden. Rund 60 Kinder aus zehn verschiedenen Nationen nutzen das Angebot. Die Kommunikation findet dabei hauptsächlich in der Bildungssprache Deutsch statt, wobei neben der reinen Sprachförderung auch die Entwicklung der interkulturellen und sozialen Kompetenz im Vordergrund steht. Während der zahlreichen Aktionen können die Kinder den Mitschülern ihre verschiedenen familiären Hintergründe auf kreative Art vermitteln und erlebbar machen. Dabei ist das erwähnte Wechseln der Sprache durchaus erlaubt, dessen Wert für den kulturellen Austausch mittlerweile erkannt wurde.

Bildungsideen 2013

Kindersprachbrücke Jena e.V.

Fregestraße 3
07747 Jena
Thüringen

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