Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH
Der Mythos des weißen Goldes
In Meißen entsteht edles Porzellan – das Porzellanmuseum zeigt die feinsten Stücke aus 300 Jahren Herstellung.
Sieht man einmal von der angeblichen Zeugung von 365 Kindern ab, so hatte August der Starke vor allem eine Leidenschaft: das Porzellan. Seinem Goldschmied befahl der sächsische Kurfürst etwa, „das schöne Goldne mit Edelstein versetzte Kaffeeservice“ so zu gestalten, dass es den Eindruck von Porzellan erwecke. Das Gold wurde mit weißer Farbe übertüncht. Für einen echten Liebhaber natürlich nur eine Notlösung. Doch zu Augusts Zeiten wurde das kostbare Material ausschließlich in Ostasien hergestellt und war ein streng gehütetes Wirtschaftsgeheimnis. Bis der findige Apothekergehilfe Johann Friedrich Böttger, vom starken Kurfürsten eigentlich als Alchimist engagiert, zum Porzellanmacher wurde. Die Produktion wurde im unweit gelegenen Meißen angesiedelt. Und dort steht sie auch heute noch, die ehrenwerte Porzellan-Manufaktur, und bietet sich für eine Besichtigung an. Schauwerkstätten und Schauhalle zeugen von der fast 300-jährigen Tradition dieses Hauses, dessen nach wie vor handgefertigte und -bemalte Stücke auch heute noch echte Luxusgüter sind.