Staufener Zeitreise
Vom Teufelsritt zum Mikrochip
Aus dem baden-württembergischen Staufen kommen große deutsche Mythen und Mikrochips.
„Hier stehe ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor“ – so spricht Goethes Faust. Wer nach Staufen kommt, ist hinterher auf jeden Fall klüger. Denn der reale Doktor Faustus war der berühmteste Einwohner der Stadt. Ihm zu Ehren verwandelt sich Staufen während der „Zeitreise“ in ein historisches Festivalgelände, bespielt von 500 Mitwirkenden in historischen Kostümen: „Mephisto“ tanzt auf dem Hochseil, Gaukler, Handwerksburschen, Adlige, Bauern und Nachtwächter ziehen durch die Stadt, das Stück „Dr. Faustens Tod“ wird gespielt. Auch die Jugend hat es faustdick hinter den Ohren. Seit Jahren räumt die Hardware-AG-Hightech-Tüftlerschmiede des Faust-Gymnasiums bei „Jugend forscht“ die Preise ab. Zuletzt erfand man einen Mikrochip, der Autofahrer akustisch vor dem gefürchteten Sekundenschlaf warnt. Aber in Staufen braucht man den gar nicht. Im kleinen Städtchen am südlichen Schwarzwald sind nur wache Typen zu Hause, die Geschichte, Gegenwart und Zukunft mit faustischem Wissensdurst verbinden.