Villa Romana
Gold-Lire für die Kunst
Der älteste deutsche Kunstpreis zeichnet viel versprechenden Nachwuchs aus.
Der Bildhauer, Maler und Grafiker Max Klinger musste vor mehr als hundert Jahren tief in die Tasche greifen. 60.000 Gold-Lire zahlte er – und erhielt dafür einen italienischen Palazzo – die Villa Romana. Hier in Florenz wollte Klinger eine staatlich unabhängige Stätte für deutsche Künstler schaffen und fing im Jahre 1905 an, den heute ältesten deutschen Kunstpreis zu vergeben. Max Beckmann, Käthe Kollwitz, Georg Baselitz, Ernst Barlach, Katharina Grosse, Markus Lüpertz, Amelie von Wulffen oder Anna Oppermann – sie alle haben als Träger des Villa Romana-Preises in Klingers Palazzo gearbeitet. Verbunden ist der Preis mit einem zehnmonatigen Studienaufenthalt in der Stadt am Arno. Dort steht den Preisträgern ein freies Atelier zu Verfügung, sie erhalten ein monatliches Stipendium sowie die Möglichkeit, in einem deutschen Museum oder Kunstverein auszustellen. Während ihres Aufenthalts können die Preisträger internationale Gäste in die Villa einladen. So ist aus dem ehemaligen Zufluchtsort für Maler und Bildhauer eine internationale Kulturstätte geworden. Max Klinger hätte dies bestimmt gefallen.