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DHL Paketkopter − Transport auch in entlegene Gebiete

Initiator: DHL Paket, Bonn

Mit dem Paketkopter ermöglicht DHL die schnelle und einfache Paketzustellung in schwer erreichbaren Gebieten. Die Integration des sogenannten „unbemannten Luftfahrsystems“ in die DHL-Logistikkette verbessert so die Infrastruktur und bietet einen gesellschaftlichen Mehrwert.

Wir wollen dazu beitragen, das Potential dieser neuen Technologie für den Logistiksektor zu durchdringen und konkrete Anwendungsgebiete und notwendige Rahmenbedingungen für den sicheren und effizienten Einsatz zu identifizieren.

Andreas Bicking, Projektverantwortlicher bei DHL Paket

DHL Packstation mit SkyPort (Foto: DHL Paket)

Eilige Medikamente oder kurzfristig benötigte Artikel – in schwer erreichbaren Regionen wie Inseln oder in den Bergen kann die Lieferung derartiger Güter schon einmal länger dauern. DHL ist es gelungen, für solche Gebiete eine Transportdrohne – den sogenannten Paketkopter – in die logistischen Abläufe der Paketzustellung einzubinden.

Von Januar bis März 2016 wurde die dritte Generation des Paketkopters in der Gemeinde Reit im Winkl erfolgreich getestet: Mittels einer speziell entwickelten Packstation – dem Parcelcopter SkyPort – konnten Privatkunden auf der Winklmoosalm das System ausprobieren. Durch das automatisierte Einlegen der Sendungen in den SkyPort konnten sie Pakete direkt per Paketkopter versenden und empfangen. Vom Tal bis zur Alm auf 1.200 Meter Höhe legte die Drohne dabei pro Strecke eine Distanz von acht Kilometern in nur acht Minuten zurück – eine Abholung mit dem Auto hätte im Winter mehr als 30 Minuten gedauert. Der Paketkopter könnte in Zukunft zudem für die Paketzustellung an ältere, weniger mobile Menschen sowie für den urbanen Transport von Gütern zur Entlastung der herkömmlichen Transportwege zum Einsatz kommen.

Gut zu wissen

  • 2013 startet der Paketkopter zu seinem Jungfernflug über den Rhein
  • Im Jahr darauf folgt die Versorgung der Nordseeinsel Juist mit eiligen Medikamenten
  • 2016: Zustellung von Paketen auf der Winklmoosalm in eine speziell entwickelte Packstation

Interview mit Projektleiter Matthäus Pruski und Projektverantwortlichem Andreas Bicking bei DHL Paket

Wie ist die Idee entstanden, dass die Welt den DHL Paketkopter braucht?

Matthäus Pruski: Als Innovationsführer der Logistikbranche entwickeln und testen wir kontinuierlich neue Lösungen in der Zustellung, um das Leben unserer Kunden weiter zu vereinfachen. Mit dem Paketkopter betreiben wir seit 2013 ein Forschungs- und Innovationsprojekt, in dem wir Möglichkeiten ausloten, die Technologie für den Logistiksektor nutzbar zu machen. Unser bisheriger Fokus lag darauf, unter realen Bedingungen den Transport von Waren in schwer zugängliche Gebiete zu erproben. Der Vorteil des Paketkopters: Er ist nicht an das Straßennetz gebunden. Auch stellen „natürliche Barrieren“ wie Wasser oder Berge kein unüberwindbares Hindernis für ihn dar. Er trägt so zur Verbesserung der Infrastruktur in schwer erreichbaren Gebieten bei und bietet einen gesellschaftliche Mehrwert.

Fotos: DHL Paket

Welche Herausforderungen gab es bei der Umsetzung?

Matthäus Pruski: Um den Einsatz des Paketkopters unter realen Bedingungen zu erproben, haben wir bislang drei unterschiedliche Testgebiete und -szenarien gewählt. Mit dem neusten Piloten, der von Januar bis Ende März diesen Jahres in den bayerischen Alpen stattfand, haben wir uns bewusst einer neuen, großen Herausforderung gestellt. Hier haben zum Beispiel die Witterungsbedingungen in einer Bergregion mit Schnee und Minus-Temperaturen sowie die Höhenunterschiede, die der Paketkopter beim Flug zwischen Tal und Alm überwinden muss, besondere Anforderungen an die Entwicklung des Kopters mit sich gebracht. Hier galt es flexibel zu reagieren und praktikable Lösungen zu finden.

Wo sehen Sie Ihr Projekt in zwei Jahren?

Andreas Bicking: Wir wollen dazu beitragen, das Potential der Technologie in Deutschland besser zu verstehen und durch weitere Anwendungsgebiete und Kampagnen die Kernfragen in Hinblick auf die künftige Nutzung besser beantworten zu können. In zwei Jahren möchten wir hier durch weitere konkrete Forschung unter realen Bedingungen ein gutes Stück weiter sein.

Was raten Sie anderen Menschen, die eine gute Idee haben und sie in die Tat umsetzen wollen?

Andreas Bicking: Es ist wichtig, das Ziel stets vor Augen zu haben und die Freude an seiner Idee beizubehalten. Während der Umsetzung werden sich anspruchsvolle Herausforderungen ergeben. Wichtig ist dabei, nicht den Mut zu verlieren sondern weiterzumachen. Dazu gehört auch, die eigenen Fähigkeiten zu kennen und zu wissen, wann es sinnvoll ist, sich Unterstützung zu holen. Das Arbeiten in einem guten Team kann hier die Basis sein.

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