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TicketEasy - Öffentliche Verkehrsmittel per App automatisch erkennen und bezahlen

Initiator: MotionTag GmbH, Potsdam

TicketEasy ist ein smartphonebasiertes Ticketingsystem, das genutzte öffentliche Verkehrsmittel automatisch erkennt und nur tatsächlich zurückgelegte Fahrten digital abrechnet.

Ticketlos ICE, S-Bahn, Carsharing oder Mietrad und -roller nutzen. Mit MotionTag arbeiten wir an einer App für alles – #TicketEasy.

Stephan Leppler, CEO MotionTag

Undurchsichtige und statische Tarifsysteme machen den Ticketkauf im öffentlichen Nahverkehr zu einer zeitaufwendigen und oft komplexen Aufgabe. Um bedarfsgerechte Angebote auf Basis der tatsächlichen Kundenbedürfnisse bereitstellen zu können, sind Mobilitätsdaten essenziell. Hierfür bietet MotionTag ein smartphonebasiertes Ticketingsystem an, das als „virtuelles Fahrticket“ ohne zusätzliche Infrastruktur auskommt. Durch maschinelles Lernen mithilfe von Smartphone-Sensoren werden zehn verschiedene Transportmittel mit den zugehörigen Kennwerten (Distanz und Dauer) effizient und vollautomatisch erkannt und verortet. Die Nutzung verschiedener Apps, Verständnis komplizierter Tarifzonen und das Warten und Kleingeld-Suchen an Ticketautomaten entfallen. Die Plattform ist so konzipiert, dass öffentliche Verkehrsmittel und andere Mobilitätsdienste problemlos integriert werden können. Mit der Integration von APIs (Programmierschnittstellen) und weiteren Datenquellen bietet MotionTag eine vollständig softwarebasierte Tickettechnologie, die als Check-in/Be-out-Lösung funktioniert. Die Tages- oder Monatsdeckelung ermöglicht, dass persönliche Kostenkontrollen erreicht werden.

Mit dem Laden des Videos werden Datenverbindungen zu Youtube / Google aufgebaut. Weitere Informationen finden Sie hier

Gut zu wissen

  • MotionTag ist die Ausgründung eines Forschungsprojekts des Innovationszentrums für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) und wurde im Oktober 2015 gegründet.
  • Potenzielle Kunden sind Verkehrsverbünde, Mobilitätsanbieter, Marktforscher und Mobilitätsberater, kleinere Verkehrsunternehmer oder Stadtplaner.
  • Partner von MotionTag sind unter anderem die Deutsche Bahn, die Schweizerischen Bundesbahnen sowie die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG).

Interview mit Stephan Leppler, CEO MotionTag

Wie kamen Sie auf die Idee, dass die Welt Ihr Projekt braucht?

MotionTags Gründer Stephan Leppler war zu Besuch in München und mit dem dortigen schwer verständlichen Tarifsystem überfordert. Als er den Busfahrer fragte, lautete die Antwort, er solle doch einfach das teurere Ticket kaufen, um auf der sicheren Seite zu sein. Im Allgemeinen stellt der Ticketkauf eine der größten Hürden für die Benutzung des ÖPNV dar: Ticketautomaten sind schwer zu bedienen oder außer Betrieb, Bargeld ist nicht immer griffbereit, Ticketoptionen überfordern und oft werden Bus oder Bahn verpasst, weil man noch mit dem Ticketkauf beschäftigt ist.

Welche Herausforderungen gab es bei der Umsetzung?

Zum einen ist MotionTag abhängig von externen Daten, die aber nicht bundesweit verfügbar sind oder nicht über die gewünschte Qualität verfügen. Diese Daten sind vor allem Open-Street-Map-Daten oder General-Transit-Feed-Specification-Echtzeitdaten; diese sind selten holistisch und gelten entweder nur für bestimmte Stadtgebiete oder einzelne Transportdienstleister in einem Gebiet. Zum anderen handelt es sich in Deutschland um einen regulierten Vertriebsmarkt, was bedeutet, dass MotionTag nicht als unabhängiger Ticketverkäufer agieren kann und daher immer zuerst einen Kooperationsvertrag mit dem jeweiligen Transportdienstleister schließen muss.

Wo sehen Sie Ihr Projekt in zwei Jahren?

Bis Ende 2018 hat MotionTag sich zum Ziel gesetzt, mit dem Ticketverkauf in einer Region Deutschlands zu beginnen und drei weitere Pilotprojekte in Deutschland, der Schweiz und Frankreich zu beginnen . 2019 sieht vor, die Ticket-Technology weiter in der DACH-Region voranzutreiben und ins außereuropäische Ausland zu expandieren, in die Märke Nordamerikas, Asiens und des Nahen Ostens.

Das Team hinter Ticket Easy. (Foto: MotionTag GmbH)

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