ioki Hamburg erleichtert vielen Menschen in Osdorf und Lurup den Zugang zu innerstädtischer Mobilität, indem Wege zu weiter entfernten Haltestellen überbrückt werden. Als in den Hamburger Verkehrsverbund integriertes On-Demand-Shuttle-Angebot für die erste und letzte Meile stärkt ioki Hamburg den Nahverkehr somit deutlich und das Leben ohne eigenes Auto wird gerade für junge Menschen langfristig denkbar.
Toralf Müller, Geschäftsführer, Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH
Das ioki Hamburg Shuttle ist ein neues öffentliches Verkehrsmittel ohne festen Fahrplan oder Linien, das per App bestellt werden kann und in den Tarif des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) integriert ist. Hinter dem Projekt stehen die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) und ioki, ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn, spezialisiert auf On-Demand-Mobilität.
Bei ioki Hamburg werden Fahrgäste mit ähnlichen Routen mithilfe eines Algorithmus automatisch zu Fahrgemeinschaften gebündelt und gemeinsam befördert. Die Flotte besteht aus emissionsarmen Elektroautos des britischen Herstellers LEVC. Die Fahrzeuge verfügen über sechs Sitzplätze und sind barrierefrei: Rollstuhlfahrende und Kinderwagen können bequem befördert werden, in jedem Auto gibt es außerdem einen Kindersitz. Der Service steht für einen Aufpreis von einem Euro zum Nahverkehrsticket rund um die Uhr zur Verfügung.
Gut zu wissen
- Aktuell sind 20 Elektrofahrzeuge im Einsatz und mehr als 200.000 Fahrgäste haben das Angebot bereits genutzt.
- Über 50 Prozent der Fahrgäste lassen sich mit ioki Hamburg zu einer größeren ÖPNV-Haltestelle bringen.
- Die VHH und ioki sind gleichberechtigte Partner: Die VHH ist Betreiber, ioki ist Enabler (Befähiger) und stellt die On-Demand-Plattform zur Verfügung.
Interview mit Dr. Michael Barillère-Scholz, Co-Founder/CEO, ioki GmbH
Wie ist die Idee zu Ihrem Projekt entstanden?
Die Bahn war das erste Mobilitäts-Start-up der industriellen Revolution. Wir haben mit der Personenbeförderung auf der Schiene neue Mobilitätsformen groß gemacht. Mit ioki wollen wir diese Entwicklung auch abseits der Schiene fortsetzen. Durch digitale Technologien können wir heute ganz neue Angebote schaffen, die dem Ursprung der Bahn entsprechen: gemeinsam und nachhaltig reisen.
Unsere Vision für ioki Hamburg ist, mehr Menschen individuelle Mobilität ohne eigenes Auto zu ermöglichen und den ÖPNV so zu stärken. Dadurch entlasten wir Straßen und Umwelt.
Welchen Beitrag leistet Ihr Projekt zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Deutschland?
Mit unseren barrierefreien Elektrofahrzeugen spricht ioki Hamburg alle Bevölkerungsschichten an, die kostengünstig, umweltfreundlich und bequem von A nach B kommen möchten.
Grundsätzlich entwickeln wir unsere Angebote für alle Menschen – egal ob in der Großstadt oder auf dem Dorf. Für unsere neuen Services suchen wir zusammen mit Partnern nach intelligenten, komfortablen und wirtschaftlichen Lösungen für On-Demand-Angebote. In Hamburg haben wir mit den beiden Stadtteilen Osdorf und Lurup Gebiete ausgewählt, die bisher weniger gut an den ÖPNV angebunden waren. Hier können wir mehr Mobilität bei weniger Verkehr ermöglichen.
Wo sehen Sie Ihr Projekt in fünf Jahren?
Ich persönlich sehe ioki Hamburg in fünf Jahren als festen Bestandteil des ÖPNV-Angebots in Hamburg. Schon in diesem Herbst wird mit Billbrook ein dritter Stadtteil angebunden und auch weitere, weniger gut angeschlossene Gebiete haben bereits Interesse bekundet.
In fünf Jahren wird ioki Hamburg zudem noch tiefer in den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) integriert sein und eine durchgehende Reisekette anzeigen. Der Weg von Tür zu Tür wird so auch ohne eigenes Auto und mit einem starken ÖPNV bequem und umweltfreundlich möglich sein.