Dank innovativer Lösungen mit Fokus auf Nachhaltigkeit, Verfügbarkeit und Fahrgastkomfort ist der RRX nicht nur Fortbewegungsmittel – sondern vielmehr ein Fahrerlebnis. Ein Zug zum Wohlfühlen.
Janina Schreiber, Teilprojektleiterin RRX, Siemens Mobility GmbH
Seit 2018 setzen die Betreiber des Rhein-Ruhr-Expresses (RRX) auf einen neuen Ansatz zur Sicherung ihres Mobilitätsangebots. Sie vertrauen nicht nur auf Siemens-Fahrzeuge des Typs Desiro HC, sondern zudem auf eine intelligente Wartung und Instandhaltung. Diese wird über die von Siemens entwickelte Plattform gesteuert und durch ein intelligentes Wartungsdepot in Dortmund umgesetzt.
Die eingesetzten 84 RRX-Züge verfügen dafür über eine Reihe von Sensoren, die kontinuierlich Zustandsdaten an das Wartungsdepot senden. Bereits im Vorhinein können auf diese Weise Maßnahmen ergriffen und Ersatzteile bereitgestellt werden, um beim Eintreffen des Zuges sofort für eine schnelle und reibungslose Behebung zu sorgen. Kalkuliert anhand der Menge der zu erledigenden Arbeiten werden zudem Fachkräfte bereitgestellt, sodass die Züge am nächsten Tag wieder pünktlich für die Fahrgäste zur Verfügung stehen. So stellt Siemens Mobility eine Verfügbarkeit von 99 Prozent her und konnte zudem eine deutliche Verbesserung der Pünktlichkeit erfassen.
Gut zu wissen
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Die Rhein-Ruhr-Region ist einer der größten Ballungsräume Europas mit rund 10
Millionen Einwohnern und zahlreichen Transitstrecken. -
Für das Projekt RRX hat Siemens Mobility eine eigene Plattform entwickelt, die eingesetzt wird, um diese digitalisierte Form der Wartung realisieren zu können.
- Seit 2018 wurden 77 Fahrzeuge übergeben und gewartet.
Interview mit Sascha Guth und Stefan Hahn, Projektleitung Fahrzeug/Service, Siemens Mobility GmbH
Wie ist die Idee zu Ihrem Projekt entstanden?
Die Idee bestand darin, ein Fahrzeug zu entwickeln, welches wartungsfreundlich und energieoptimiert ist, um so dem Kunden, Hersteller und auch der Umwelt positive Vorteile zur Nachhaltigkeit zu ermöglichen. Dies erfolgt unter Berücksichtigung aller mechanischen Themen (Leichtbauweise, Aerodynamik), des Energieverbrauches, aber auch durch den vollen Einsatz digitaler Vernetzung mit den einzelnen Systemen. Dadurch können schon während der Fahrt Erkenntnisse zum Zustand von Komponenten erlangt und somit die Wartung und Verfügbarkeiten optimal genutzt werden.
Welche Herausforderungen gab es bei der Umsetzung?
Herausforderungen gab es viele: zum einen das Fahrzeug in der terminlich geforderten Zeit und den vereinbarten Anforderungen zu entwickeln, zum anderen den Depotbau mit der kompletten digitalen Vernetzung zum Fahrzeug zu entwickeln – und beides zeitgleich fertigzustellen, um pünktliche Betriebsaufnahmen zu gewährleisten. Dies unter der Maßgabe, erstmalig ein Fahrzeug mit derart intensiver IT-Anbindung zur Landseite zu designen und einen Hersteller-, Betreiber- und Passagiernutzen zu erzeugen.
Wo sehen Sie Ihr Projekt in fünf Jahren?
In fünf Jahren wird die entwickelte vernetzte und digitalisierte Wartung einen stabilen, pünktlichen und komfortablen Bahnbetrieb gewährleisten und als Standard für zukünftige Projekte stehen. Bei gleichzeitiger effizienter Weiterentwicklung zum Thema digitaler, optimierter Service, um den Fahrzeugkomfort aufs nächste Level zu heben.
Was raten Sie anderen Menschen, die eine gute Idee haben und sie in die Tat umsetzen wollen?
Machen!!!! Sich nicht zu sehr von eigenen Zweifeln ablenken lassen. Sorgfältige Betrachtung der Marktanforderungen, Hinterfragung des Nutzens, mit Motivation sein Ziel verfolgen und andere von seinen Ideen überzeugen.