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Fernride – A driverless future through teleoperation

Fernride ermöglicht mit seiner Teleoperationslösung, dass fahrerlose Fahrzeuge schon heute Realität werden.

Institution: Fernride GmbH, München (Bayern)

Die Technologie des autonomen Fahrens fasziniert berechtigterweise viele Menschen. Fahrerlose Fahrzeuge haben das Potenzial, einige der größten Probleme der Menschheit zu lösen, wie beispielsweise schwere Unfälle auf unseren Straßen, hohe Emissionen oder ungleicher Zugang zu Mobilität. Aber auch riesige Industrien wie die Logistikbranche haben dringenden Bedarf an fahrerlosen Transportmitteln, um sich gegen bedrohliche Entwicklungen zu behaupten, etwa steigender Kostendruck und Fahrermangel. Der Bedarf nach einer fahrerlosen Lösung ist also extrem hoch und zeitkritisch, doch die Entwicklung autonomer Technologien bis zur Marktreife wird noch viele Jahre dauern. Wir bei Fernride wollen uns damit nicht zufriedengeben. Mit unserer ausgeklügelten Teleoperationstechnologie steuern wir heute schon fahrerlose Fahrzeuge über große Strecken und Ländergrenzen fern und ermöglichen unseren Kunden, bereits heute die Früchte der Technologie von morgen zu ernten.

Hendrik Kramer, Co-Founder & CEO, Fernride GmbH

Fernride entwickelt eine Teleoperationsplattform, mit der fahrerlose Fahrzeugflotten über das Mobilfunknetz von menschlichen Teleoperatoren über weite Entfernungen hinweg ferngesteuert werden können, auch über Ländergrenzen. Dadurch werden die Potenziale fahrerloser Transport- und Mobilitätsmittel schon heute realisiert. Die Teleoperationsplattform kann in jedes Fahrzeug integriert werden (von Gabelstaplern über Shuttlebusse bis hin zu großen Lastwägen) und zeichnet sich insbesondere durch eine erstklassige Mensch-Maschine-Schnittstelle aus, die die Teleoperatoren befähigt, auch komplexe Szenarien zu meistern. Die Benutzererfahrung für den Teleoperator ist der entscheidende Faktor für eine sichere und effiziente Fernsteuerung und steht daher für Fernrides Entwickler ganz besonders im Fokus, um den Teleoperatoren die bestmögliche Situationswahrnehmung zu gewährleisten.

Kritische grundlegende Funktionsmodule, die Fernrides Lösung ausmachen, sind zusätzlich eine zuverlässige Konnektivität sowie Cybersecurity und funktionale Sicherheit in Automobilqualität (ISO-26262-konform), um eine sichere Fernsteuerung selbst in den schwierigsten Situationen und Umgebungen zu gewährleisten.

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Gut zu wissen

  • Fernride wurde 2019 von Hendrik Kramer, Maximilian Fisser und Jean-Michael Georg gegründet und hat heute bereits 20 Mitarbeiter.
  • Teleoperation ist die Fernsteuerung fahrerloser Fahrzeuge über das Mobilfunknetz über weite Strecken. Bereits heute fahren in Estland fahrerlose Shuttlebusse, die Fernrides Teleoperatoren aus München fernsteuern.
  • Fernrides Teleoperationstechnologie basiert auf zehn Jahren Forschung der TU München.
  • Das Herzstück der Technologie ist neben funktionaler Sicherheit und Cybersecurity die ausgeklügelte Mensch-Maschine-Schnittstelle, die nach den Grundlagen des Human-centered-Designs entwickelt wurde und eine effiziente und stressreduzierte Teleoperation von Fahrzeugen ermöglicht.

Interview mit Hendrik Kramer, Co-Founder und CEO, Fernride GmbH

Wie ist die Idee zu Ihrem Projekt entstanden?

Jean-Michael Georg hat die letzten fünf Jahre zu dem Thema Teleoperation promoviert. Die Experten für Fahrzeugtechnik seines Lehrstuhls erkannten schon früh, dass durch Teleoperation die Potenziale fahrerloser Transport- und Mobilitätsmittel auch unabhängig von der Entwicklung autonomer Technologien realisiert werden können. 2019 entschied er sich dann gemeinsam mit Hendrik Kramer und Maximilian Fisser, aus der Forschung ein Start-up zu gründen und mit Fernride Fahrzeuge heute schon fahrerlos zu machen.

Welche Herausforderungen gab es bei der Umsetzung?

Es gibt tausende mögliche Anwendungsfälle für unsere Teleoperationsplattform – von der Hoflogistik über autonome Shuttlebusse bis hin zu kleinen Lieferrobotern. Aufgrund der hohen Komplexität müssen wir für jeden Anwendungsfall evaluieren, welche technischen Entwicklungen für die Implementierung notwendig sind, welche Sicherheitsanforderungen erfüllt werden müssen und welche Kosten entstehen werden.
Unsere Herausforderung ist es außerdem, unter den zahlreichen möglichen Anwendungsgebieten für Teleoperation den idealen Anwendungsfall zu finden, der Fernride strategisch am schnellsten und gleichzeitig langfristig am sinnvollsten auf die Straße bringt.

Wo sehen Sie Ihr Projekt in fünf Jahren?

In fünf Jahren wird Fernride große fahrerlose Flotten auf privaten Geländen, wie beispielsweise Logistik- und Werksgelände, aber auch Universitäten, betreiben und auch auf öffentlichen Straßen werden die ersten von Fernride gesteuerten Fahrzeuge zum Einsatz kommen.

Was raten Sie anderen Menschen, die eine gute Idee haben und sie in die Tat umsetzen wollen?

Sucht euch ein komplementäres Team und macht euch auf eine spannende Zeit gefasst! Aufgrund eurer begrenzten Zeit ist es gerade zu Beginn unabdingbar, klare Prioritäten zu setzen und sich voll und ganz auf das Projekt und ein Themengebiet zu fokussieren (und dabei auch zu wissen, warum man sich gerade auf diese Nische konzentriert und nicht auf eine andere). Und dann heißt es Durchhaltevermögen bewahren und so früh wie möglich mit potenziellen Kunden und Nutzern testen.

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