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h-aero - Rotate. Float. Fly.

Ein innovatives Hybridfluggerät kombiniert die Vorteile einer Drohne und eines Ballons für den vielseitigen, sicheren Einsatz.

Institution: Hybrid-Airplane Technologies GmbH, Baden-Baden (Baden-Württemberg)

Ich habe wenige Start-ups kennengelernt, die so sehr ein Beispiel für den Begriff Lean Start-up abgeben wie HAT. Dieses Unternehmen hat es vermocht, mit geringstem Mitteleinsatz eine völlig neue Kategorie an Fluggeräten an den Markt zu bringen, die alle Konstruktionen in den Schatten stellen, die von großen, internationalen Unternehmen der Luft- und Raumfahrt mit viel Fanfare vorgestellt wurden.

Paul Holger Brée, CFO, Hybrid-Airplane Technologies GmbH (HAT)

h-aero ist ein Hybridflugzeug, das als ein LTA-UAV (lighter than air-unmanned air vehicle) erstmalig die bekannten physikalischen Prinzipien des Flugs verbindet (Flugzeug, Hubschrauber, Luftschiff) und durch die Kombination von statischem und dynamischem Auftrieb den Energieverbrauch minimiert. Das Geheimnis ist extremer Leichtbau und die Kenntnis der Design-Algorithmen für eine gekonnte Systemauslegung. Von Drohnen unterscheiden sich die h-aeros durch deutlich längere Einsatzdauer und geringste akustische und elektromagnetische Signaturen.

Die Einsatzgebiete sind vielfältig und reichen von Werbeflügen über Natur- und Erdbeobachtung bis hin zur Kartografierung oder auch Überwachung unzugänglicher Gebiete. Die h-aeros tragen eine große Palette spezieller Sensoren bzw. Technik und kommunizieren über 4G/5G-Satelliten. Ein h-aero ist auf diese Weise ein schwebender kybernetischer Roboter für die luftgestützte Datenerfassung. Zudem sind die Systeme so sicher, dass ein Sicherheitsgutachten für das Fliegen über Menschen in geschlossenen Räumen vorliegt.

Das Entwicklungspotenzial der h-aeros endet nicht bei der aktuellen Produktfamilie, sondern ist weder in den Dimensionen, in der Tragfähigkeit, der Geschwindigkeit, noch der erreichbaren Diensthöhe beschränkt.

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Gut zu wissen

  • Hybrid-Airplane Technologies GmbH wurde im Jahr 2016 als Spin-off der Universität Stuttgart von Dr. Csaba Singer gegründet.
  • Das Unternehmen arbeitet vorwiegend mit freien Mitarbeitern, die das Unternehmen mit ihrer Begeisterung unterstützen.
  • Dies ist keine Gründung aus der Garage, sondern aus dem Kopf des Gründers, begleitet durch die praktische Arbeit und das kollektive Können, Wissen und die Ermutigung seiner Mitstreiter.

Interview mit Dr. -Ing. Csaba Singer, CEO, CTO und Co-Founder, Hybrid-Airplane Technologies GmbH

Wie ist die Idee zu Ihrem Projekt entstanden?

Am Ursprung der Idee stand der Traum vom energiesparenden Fliegen unter Nutzung des durch Helium verliehenen statischen Auftriebs. Doch anders als ein Luftschiff sollte auch der dynamische Auftrieb wirken können und das Gefährt sollte über unvergleichliche Agilität verfügen. Geboren war so die Idee der Linse als prägende Form der h-aero-Familie!

Welche Herausforderungen gab es bei der Umsetzung?

Neben der Parametrisierung der Algorithmen für das Design des Fluggeräts war eine weitere große Herausforderung die Entwicklung einer Leichtbautechnik, die nicht nur mit dem Gewicht der tragenden Strukturen geizt, sondern diesen auch große Festigkeit verleiht und die zudem vergleichsweise große Massen tragen kann.

Wo sehen Sie Ihr Projekt in fünf Jahren?

Schwer vorauszusagen, aber je nachhaltiger, je umweltfreundlicher, desto besser. Wir legen den Fokus auf landwirtschaftliche sowie industrielle Inspektionen wie beispielsweise die Überwachung von Waldgebieten, um Bränden vorzubeugen, oder das Überfliegen von Industrieanlagen mit Thermalkameras, um Wärmeleckagen zu finden. Durch die Möglichkeit, über Menschen fliegen zu können, war natürlich die Eventbranche ein großes Standbein – und wird es hoffentlich in Zukunft auch wieder werden. Doch die Zahl möglicher Einsatzgebiete ist größer als unsere Fantasie. Deswegen sind wir auf unsere Kunden angewiesen, die uns ihre Bedürfnisse und Wünsche mitteilen. Wir schaffen dann die Lösung.

Was raten Sie anderen Menschen, die eine gute Idee haben und sie in die Tat umsetzen wollen?

Ob eine Idee wirklich gut ist, erweist sich erst in ihrer Realisierung. Erich Kästner hat gesagt: „Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es.“ Das gilt auch für unternehmerische Ideen, die nur durch unternehmerisches Handeln den Weg ins Leben finden. Der Weg ist mühsam und kennt eine endlose Schleife aus Idee, Versuch, Lernen – und einer neuen Idee. Aber was ist schöner, als die zahlreichen Herausforderungen zu meistern – und zwar gegen alle statistischen Wahrscheinlichkeiten eines Start-ups?

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