Der 'Intelligent Traffic' von AAI ermöglicht es uns, die Funktionsentwicklung zu beschleunigen, indem wir Probleme in der Funktionssoftware in frühen Projektphasen beseitigen, ohne dass ein reales Fahrzeug-Setup erforderlich ist. Durch das Abfahren tausender Kilometer im virtuellen Dauerlauf werden typische Ground-Truth-Szenarien on the fly erzeugt, die für den Zugriff auf die Funktionsleistung verwendet werden – mit dem i-Tüpfelchen, dass jedes Szenario reproduzierbar und bereits Ground-Truth-gelabelt ist.
Thomas Meißner, Team Leader Simulation Engineering, Virtual Simulation Platform BU Advanced Driver Assistance Systems, Continental
AAI Intelligent Traffic ist eine Simulationssoftware für das Testen von Fahrzeugfunktionen und -sensorik. Jeder virtuelle Verkehrsteilnehmer um das Testfahrzeug herum agiert individuell – mit seinem eigenen Fahrstil und mit seinen eigenen situativen Fahrmanövern. Dadurch wird in der Simulation ein naturgetreues Verkehrsgeschehen abgebildet, wie es auf realen Straßen zu finden ist.
Der Vorteil dieser Lösung: Eine Hardware (Fahrzeug) und TestfahrerInnen werden nicht benötigt. So können Tests in der Simulation bereits in frühen Entwicklungsphasen Aufschlüsse über Fehler im „System under Test“ geben. Im Vergleich zu realen Tests sind Simulationen schnell, jederzeit und an jedem Ort durchführbar. Dies spart Kosten und Zeit. Aufgrund der geschickten Kombination aus künstlicher Intelligenz und Mathematik müssen die Verkehrsteilnehmer der AAI nicht einzeln parametriert werden. Dies erspart Simulationsingenieuren viel Aufwand und macht die Verkehrssimulation unanfällig für menschliche Beeinflussung.
Preisträgervideo AAI
Mit dem Laden des Videos werden Datenverbindungen zu Youtube / Google aufgebaut. Weitere Informationen finden Sie hierGut zu wissen
- Die AAI wurde 2017 in Berlin von ehemaligen Managern aus der Automobilbranche gegründet.
- Mittlerweile arbeiten rund 350 Mitarbeiter in Deutschland und Pakistan an eigenen Produkten und Services. Sie bringen ihre Kompetenzen aus den Bereichen Simulation, Analyse, 3D Computer Vision, künstliche Intelligenz, Full-Stack-Softwareentwicklung etc. in Kundenprojekte ein.
Interview mit Intakhab Khan, Founder & Managing Director, Automotive Artificial Intelligence (AAI) GmbH
Wie ist die Idee zu Ihrem Projekt entstanden?
Bislang am Markt bekannte Simulationstools haben keinen naturalistischen Verkehr: Jedes Fahrzeug muss vom Simulationsingenieur parametrisiert werden. Beim AAI Intelligent Traffic hat jeder Verkehrsagent seinen „Driving Stack mit Decision Maker“ – quasi ein eigenes Gehirn. Bis auf ein paar wenige initiale Settings sind keine weiteren Aktivitäten mehr notwendig und somit auch keine weiteren Eingriffe in das naturalistische Geschehen von Dauerläufen möglich.
Welche Herausforderungen gab es bei der Umsetzung?
Es mussten verschiedene Aspekte einer realitätsgetreuen Simulation separat entwickelt und dann integriert und in Einklang gebracht werden. Neben Straßennetzwerk, 3D-Umgebung und Verkehr galt es, passende Daten- und Analysepipelines zu entwickeln, genauso wie User Interface, Backend und vieles mehr.
Wo sehen Sie Ihr Projekt in fünf Jahren?
Wir sehen unseren AAI Intelligent Traffic als festen und nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil beim Testen und Validieren von Fahrerassistenzsystemen (ADAS) und Systemen zum automatisierten Fahren (AD) in der Simulation. Unsere naturalistische Verkehrssimulation wird zu einer deutlich höheren Akzeptanz von Tests in der Simulation beitragen.
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