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Datenbasierte multimodale Logistik

Die Idee: Über eine digitale Plattform können Akteure des Güterverkehrs verkehrsträgerunabhängige multimodale Routen planen und buchen.

Zeichnung visualisiert die Idee der Datenbasierten multimodalen Logistik. Dargestellt sind eine digitale Landkarte, eine digitale Verfügbarkeit von verschiedenen Logistikmöglichkeiten wie Schiene, Schiff, Lkw sowie Symbole für Geld und Wetter

Die Idee

Bei multimodaler Mobilität wurde bislang eher an Personenverkehr gedacht. Dabei hätte der übergreifende Mobilitätsansatz gerade im Güterverkehr aufgrund der bewegten Volumina großes Potenzial. Dank vernetzter Daten kann dieses Potenzial gehoben werden und damit eine multimodale Routenplanung sowie die Bereitstellung von verfügbarem Frachtraum erleichtern.

Die geplante digitale Plattform Multi Mobility Goods (MMG) setzt hier an. Sie verknüpft alle Akteure der Güterwirtschaft, um einen reibungslosen Prozess und optimale Abläufe zu gewährleisten. Zunächst müssen sich alle Verkehrsträger auf der Plattform registrieren, um deren Verfügbarkeit transparent zu machen. Gleichzeitig sind alle Transportwege in der Plattform hinterlegt, um auf diese Weise den beteiligten Unternehmen einen Überblick über verfügbare Routen zu bieten.

Die Vorteile: Akteure der Plattform können den multimodalen Routenplaner nutzen, um verkehrsträgerunabhängige Routen zu berechnen und zu buchen. Gleichzeitig ist durch die Plattform bekannt, welche Frachtraumgrößen und Kapazitäten auf dem Weg von A nach B zur Verfügung stehen. Diese lassen sich ebenfalls mitberücksichtigen und buchen.

Mit MMG können Unternehmen so bessere Routen planen und auswählen, da sich zum Beispiel Präferenzen wie Preis, Geschwindigkeit, Klimafreundlichkeit und notwendige Kühlkette berücksichtigen lassen. Die Frachtraumkapazitäten, die ebenfalls der Plattform bekannt sind, ermöglichen die Realisierung eines digitalen Marktplatzes und erhöhen die Auslastung bei den Transportunternehmen. Das reduziert Kosten. Noch ein Stück weitergedacht, kann die Plattform um eine Maschinen-zu-Maschinen-Kommunikation ergänzt werden. Dieses M2M-Prinzip erlaubt es, dass sich Unternehmen automatisiert über digitale Kommunikationskanäle austauschen, ohne dass menschliche Akteure dazwischengeschaltet sind.

Motivation hinter der Idee

Eine weltweit genutzte Plattform für den Güterverkehr würde es allen Akteuren ermöglichen, viel enger und zielgerichteter miteinander arbeiten zu können. Das ermöglicht die Nutzung von gemeinsamen Potenzialen, wie zum Beispiel in der Plattform verfügbare Routen, Frachträume und Bedingungen von transportierten Gütern. Die Motivation ist, dass dadurch Routen besser ausgenutzt, Güter sicherer und günstiger transportiert werden und im Allgemeinen die Nachhaltigkeit des Warenverkehrs von der organisatorischen Seite her verbessert wird.

Porträtfoto Dr. Fabian Deitelhoff

Der Kopf dahinter

Dr. Fabian Deitelhoff machte zunächst eine Ausbildung zum Fachinformatiker Richtung Anwendungsentwicklung. Im Anschluss daran folgte der Bachelor und Master of Science in Informatik und eine Promotion zum Dr.-Ing. am Graduiertenzentrum „User-Centred Social Media“ an der Universität Duisburg-Essen in Kooperation mit der Fachhochschule Dortmund.
Beruflich gab es verschiedene Stationen in der Softwareentwicklung mit diversen Technologien, beim Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik sowie aktuell am Centrum für Entrepreneurship und Transfer (CET) als Innovation- und Transfermanager. Zusätzliche Wirkungsbereiche sind die Arbeit als freier Softwareentwickler und Dozent sowie als Autor für verschiedene Fachmagazine im Umfeld der Softwareentwicklung.

Die Digitalisierung bietet zahlreiche Möglichkeiten, das Zusammenleben, unser Arbeitsleben und insgesamt die Gesellschaft zu verbessern. Damit die Digitalisierung ihre Wirkung entfalten kann, ist ein breiter Dialog über Vor- und Nachteile notwendig. So können die Änderungen allen zugutekommen und werden nicht als Machtinstrument denen gegenüber genutzt, die keinen Zugang haben. Ich wünsche mir in diesem Zusammenhang eine breite Offenheit für das Themenspektrum der Digitalisierung, Förderprojekte für Ideen und Vorhaben sowie einen umfassenden Abbau von Hürden und Bürokratie, um Digitalisierungsprojekte realisieren zu können.

Dr. Fabian Deitelhoff

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