Vom 9. September bis zum 6. Oktober 2019 ist ganz Deutschland aufgerufen, Visionen, Konzeptskizzen und kreative Einfälle zur Verbesserung der Mobilität hierzulande beim Ideenwettbewerb einzureichen. Im Interview erklärt Olaf Zinne, Leiter der ZVEI-Plattform Smart Mobility, welche Rolle dabei die Elektroindustrie spielt und warum sich die Teilnahme am Wettbewerb lohnt.
Der ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. ist in diesem Jahr Partner des Ideenwettbewerbs, der im Rahmen des Deutschen Mobilitätspreises ausgerichtet wird. Welche Motivation steht hinter der Entscheidung?
Wir engagieren uns für diesen Preis, weil die deutsche Elektroindustrie maßgeblich dazu beiträgt, dass der Verkehr schadstoffärmer, leiser und sicherer wird. Im ZVEI sind zum einen die Hersteller von intelligenten Verkehrsinformationssystemen für Schiene und Straße organisiert. Ebenso finden sich bei uns die Hersteller, die Systemlösungen zur Realisierung der Elektromobilität schaffen. Es gilt, die Mobilität der Zukunft – ob auf Straße oder Schiene – intelligent zu gestalten.
Aus Sicht der Elektroindustrie: Inwiefern hat die Digitalisierung Einfluss auf die Zukunft der Mobilität?
Der digitale Wandel wird maßgeblich dazu beitragen, dass wir viel intelligenter unterwegs sind. Denken Sie nur an innovative Sharing-Konzepte oder automatisiertes Fahren. In der Vernetzung und Digitalisierung liegt ein riesiges Potenzial, den gesamten Verkehrsfluss zu optimieren. Zudem rückt die Fortbewegung auf der Schiene in den Fokus, denn die Schiene ist ein sehr klimafreundliches Verkehrsmittel. Zu guter Letzt ist die Elektromobilität, eine nachhaltige Energiegewinnung vorausgesetzt, einer der Trends, die eine klimafreundliche und zukunftsfähige Mobilität fördern.
Die Elektromobilität wird uns in Zukunft immer mehr beschäftigen. Welche Voraussetzungen sind für Ihren weiteren Erfolg notwendig?
Die Elektromobilität ist Teil einer zukünftigen, klimafreundlichen Mobilität. Für ihren weiteren Erfolg muss vor allem eine ausreichende, intelligente und nutzerorientierte Ladeinfrastruktur vorhanden sein – kein Mensch möchte in Zukunft mit einer Vielzahl unterschiedlicher Tankkarten und diversen Abrechnungssystemen die Stationen freischalten müssen. Außerdem brauchen wir Stromnetze und Autos, die nahtlos ineinander übergreifen, um den Ladevorgang so einfach und effizient wie möglich zu gestalten. Und ganz wichtig ist natürlich die Bereitschaft der Menschen, solche Fahrzeuge überhaupt zu erwerben.
Der Deutsche Mobilitätspreis widmet sich in diesem Jahr dem übergeordneten Thema „gleichwertige Lebensverhältnisse“. Inwieweit kann die Elektroindustrie zu Gleichwertigkeit bzw. Nachhaltigkeit einen Beitrag leisten?
Die Klimaschutzziele, die sich die Bundesregierung gesetzt hat, sind eine große, auch ökonomische Chance. Um die angestrebte 40-Prozent-Verminderung von Treibhausgasen bis 2030 gegenüber 1990 für den Verkehr zu erreichen, müssen wir alle technischen Hebel ausreizen. Dabei gilt laut einer Studie, an der sich der ZVEI beteiligt hat, die Elektrifizierung der Mobilität als einer der größten Schlüssel für die Mobilitätswende.
Wie sieht Ihre Vision für unsere Mobilität 2050 aus?
In erster Linie werden wir smarter und umweltfreundlicher unterwegs sein.. Neue Mobilitätskonzepte werden zunehmen, was auch Auswirkungen auf die Gestaltung unserer auf das Auto ausgerichteten Innenstädte her haben wird. Vor dem Hintergrund zunehmender Urbanisierung rechne ich zudem mit einer deutlichen Stärkung öffentlicher Verkehrsinfrastrukturen. Gerade in diesem Bereich wird die Digitalisierung für reibungslosere Verkehre und höhere Taktungen sorgen.
Eine abschließende Frage noch: Warum sollte man sich für die Teilnahme am Ideenwettbewerb entscheiden?
Weil nachhaltige und intelligente Mobilität aus Sicht des ZVEI ein ganz zentrales Zukunftsthema darstellt. Intelligentes Verkehrsmanagement und Digitalisierung sind wichtige Themen, die unter anderen die Elektroindustrie gestaltet. Wir müssen uns gemeinsam überlegen, wie wir die Städte zukünftig gestalten wollen, um Mobilität zu sichern und auszubauen.
Alle Informationen zum Ideenwettbewerb, der Bewerbung und den Preisen gibt es hier.