QR-Code: https://land-der-ideen.de/wettbewerbe/deutscher-mobilitaetspreis/neuigkeiten-videos-termine/neuigkeiten/zu-einer-zukunftsfaehigen-strasseninfrastruktur-gehoeren-nicht-nur-gut-ausgebaute-strassen

Neuigkeiten

Zweiter BMVI Startup Pitch am 1. August 2017 im Bundesverkehrsministerium

Zweiter BMVI Startup Pitch am 1. August 2017 im Bundesverkehrsministerium

26. Juli 2017 − Beim BMVI Startup Pitch erhalten kluge Köpfe die Gelegenheit, innovative Geschäftsideen aus dem Bereich Mobilität zu präsentieren. weiterlesen

Zukunft der Mobilität: „Es ist wichtig, schon jetzt miteinander zu reden“

Zukunft der Mobilität: „Es ist wichtig, schon jetzt miteinander zu reden“

24. Juli 2017 – Wir sprachen mit Prof. Dr. Stephan Rammler über den Weg in die Zukunft der Mobilität und die Rolle der Digitalisierung. weiterlesen

Und der Deutsche Mobilitätspreis 2017 geht an...

Und der Deutsche Mobilitätspreis 2017 geht an...

29. Juni 2017 – Die Sieger des Deutschen Mobilitätspreises 2017 stehen fest: Gestern wurden die frisch gebackenen Preisträger im BMVI ausgezeichnet. weiterlesen

Energiefresser Mobilität

Energiefresser Mobilität

31. Mai 2017 – Mobilität muss sein. Aber wieviel Energie wird benötigt, um Menschen und Güter von A nach B zu bringen? Die Antwort in unserer Statistik-Rubrik. weiterlesen

„Autonome Fahrzeuge sind eine riesige Chance“

„Autonome Fahrzeuge sind eine riesige Chance“

4. Mai 2017 – Anlässlich der bevorstehenden Jurysitzung sprachen wir mit Dr. Meike Niedbal, die in diesem Jahr erstmals als Mitglied der Jury bei der Auswahl der Preisträger mitwirkt. weiterlesen

Sicherheit im Straßenverkehr

Sicherheit im Straßenverkehr

20. April 2017 – Zwar ist der Straßenverkehr in den letzten Jahrzehnten wesentlich sicherer geworden. Dennoch gehören Unfälle zum Alltag - wie die Statistik zeigt. weiterlesen

„Wir haben viel Pioniergeist – mit eingebautem Sicherheitsgen“

„Wir haben viel Pioniergeist – mit eingebautem Sicherheitsgen“

3. April 2017 – Im Interview: Matthias Wissmann über den digitalen Wandel und dessen Einfluss auf die Mobilität von morgen. weiterlesen

Leuchtturmprojekte für eine sichere Mobilität gesucht

Leuchtturmprojekte für eine sichere Mobilität gesucht

13. März 2017 − Heute startet unter dem Motto „Intelligent unterwegs − Innovationen für eine sichere Mobilität“ die Bewerbungsphase für den Deutschen Mobilitätspreis. weiterlesen

Deutschland im Stau

Deutschland im Stau

12. März 2017 – In unserer Statistik-Rubrik geht es heute um das Gegenteil von Mobilität - den Verkehrsstau. weiterlesen

„Verkehr und Logistik müssen sicher und verlässlich funktionieren“

„Verkehr und Logistik müssen sicher und verlässlich funktionieren“

10. März 2017 - Das Auftakt-Interview zum Wettbewerbsjahr 2017 mit Dorothee Bär über die Bedeutung von Sicherheit in der intelligenten Mobilität. weiterlesen

Publikation zum Wettbewerbsjahr 2016 veröffentlicht

Publikation zum Wettbewerbsjahr 2016 veröffentlicht

16. Februar 2017 − Die Publikation zum Deutschen Moblitätspreis ist da: Erfahren Sie mehr über den Wettbewerb, seine Themen und Preisträger. weiterlesen

„Heute reden wir über autonomes Fahren, morgen vielleicht über autonomes Fliegen“

„Heute reden wir über autonomes Fahren, morgen vielleicht über autonomes Fliegen“

2. Februar 2017 – Im Gespräch mit Thorsten Rudolph, Geschäftsführer des DLR-Anwendungszentrums Oberpfaffenhofen weiterlesen

Roland Degelmann

„Zu einer zukunftsfähigen Straßeninfrastruktur gehören nicht nur gut ausgebaute Straßen“

2. September 2016 − Wie Geoinformationssysteme Mobilität intelligenter machen, hat Prof. Dr. Gerd Buziek, Jurymitglied des Deutschen Mobilitätspreises und Unternehmenssprecher von Esri Deutschland, vor ein paar Wochen im Interview erklärt. Doch wie nutzt ein Ministerium eigentlich Geo-Daten? Wie tragen die Daten dazu bei, die Verkehrsinfrastruktur zu verbessern, sodass sie allen Bürgern zu Gute kommt? Um auf diese Fragen eine Antwort zu finden, haben wir mit Roland Degelmann gesprochen. Er leitet seit 2007 den Bereich Infrastrukturplanung Straße der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr in München. Zu seinem Tätigkeitsfeld gehören die Erarbeitung von Positionen bei Grundsatzfragen der Straßennetz- und -verkehrsplanung, des Erhaltungsmanagements sowie die Weiterentwicklung der zukunftsorientierten Nutzung von Straßen- und Geoinformationssystemen.

Herr Degelmann, wann ist Mobilität für Sie intelligent?
Mobilität heißt Beweglichkeit – also das grundsätzliche Vorhandensein räumlicher, zeitlicher, sozialer, geistiger, physiologischer oder beruflicher Freiheitsgrade – und das unabhängig davon, ob diese Freiheitsgrade tatsächlich auch aktiv oder passiv genutzt werden. Für den Menschen bedeutet Mobilität in diesem Sinn, dass er bei nicht vorhandenen externen Beschränkungen – zum Beispiel gesundheitlichen Restriktionen – offen in die Gesellschaft eingebunden ist und sich dort frei mit anderen austauschen kann. Mobil zu sein heißt dabei nicht nur den aktuellen Ort räumlich wechseln zu können. Es bedeutet vielmehr auch, über große räumliche Distanzen – beispielsweise durch die Nutzung sozialer Medien – Kontakte zu unterhalten, ohne dass irgendeine Ortsveränderung erfolgt oder zeitliche Verluste bei der Überwindung räumlicher Distanzen entstehen. Intelligente Mobilität bedeutet dementsprechend, im selbstbestimmten Umfang und mit dem im jeweiligen Kontext optimal gewählten Ansatz an Wirtschaft und Gesellschaft teilhaben zu können.

Sie arbeiten im Ministerium tagtäglich mit Daten – welche Arten von Daten bilden die Grundlage für Ihre Arbeit?
Für den Bereich der Straßenbauverwaltung sind zwei Datenbereiche originär wichtig: Das sind zum einen die Straßenbestandsdaten, also Informationen zur Infrastruktur selbst. Die Straßen mit ihrem Verlauf, Querschnitt und Aufbau, ihre Bauwerke und Ausstattung, ihr Zustand und vieles mehr. Auf der anderen Seite stehen die Verkehrsdaten, also die Informationen über den Verkehr und die Verkehrsteilnehmer, die die Infrastruktur nutzen. Hier stehen beispielsweise die Verkehrsmengen, die aktuelle Verkehrssituation oder die Unfälle. Daneben stehen eine Vielzahl weitere Daten, wie Siedlungsstrukturen, ökologische, geologische, wirtschaftliche oder politische Gegebenheiten, aktuelle Witterungsbedingungen, die Einfluss auf unser Handeln haben.

Die Menge an erhobenen Geo-Daten hat in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen. Welche Potenziale bietet das für Ihre Arbeit?
Seit vielen Jahren steht mit BAYSIS im Intra- und Internet ein Informationssystem für den Straßenbereich bereit, das die Fachinformationen zum Verkehr und zur Verkehrsinfrastruktur einer breiten Gruppe von Anwendern für die Aufgaben in den Bereichen Management, Planen, Bauen, Erhalten und Betreiben effizient bereit stellt und das kontinuierlich an die aktuellen Anforderungen und Möglichkeiten angepasst wird. Jüngstes Produkt in diesem Angebot ist das neue BAYSIS-Kartenfenster, das nicht zuletzt eine aufgabenübergreifende Abfrage und Visualisierung in einem frei gewählten räumlichen Kontext ermöglicht. Entscheidend ist dabei, dass man eine Vorstellung hat, wie man die verfügbaren Daten zusammenführt und welche Schlüsse man aus den darin enthaltenen Informationen herausarbeiten kann.

Zusammenführung unterschiedlicher Daten für die Vorbereitung von Entscheidungen. Quelle: Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

Und in welcher Form profitieren die Bürger davon?
Mit der breiten Nutzung und Verknüpfung der Informationen können die Bereitstellung und Verfügbarkeit von Infrastrukturen heute deutlich besser unterstützt werden als dies noch vor Jahren der Fall war. Die lösungsorientierte Festlegung von Maßnahmen und deren Umfang, der optimale Zeitpunkt für deren Realisierung sowie die gezielte Information der Verkehrsteilnehmer über aktuelle Eingriffe ins Straßennetz gewährleisten, dass diese mit möglichst geringen Nachteilen für den Verkehrsteilnehmer umgesetzt werden können.

Inwiefern lassen sich Geo-Daten nutzen, um die Verkehrsinfrastruktur hierzulande zu verbessern?
Die enorm gestiegene Verfügbarkeit von Daten beruht zum einen auf den aktuell gegebenen Möglichkeiten der Informationstechnik: Jedes Smartphone ist heute in der Lage aktuelle Positionierungen, Fahrtbewegungen und natürlich auch entsprechende Störungen unmittelbar zu erfassen und entsprechend weiterzugeben. Und über die Diagnoseschnittstelle in den Fahrzeugen können die verschiedensten Fahrzeugdaten offen ausgelesen werden. Auf der anderen Seite wird mit der Weiterentwicklung der Standards und Technologien der Geodateninfrastrukturen eine deutlich verbesserte Verknüpfung und Weiterverarbeitung der Daten ermöglicht. Beides zusammen ermöglicht ein dichteres und zeitlich kontinuierlicheres Bild über die Gegebenheiten der Infrastruktur und des Verkehrs vor Ort und damit eine bessere Erkenntnis über die Notwendigkeit und Möglichkeit eines Eingreifens bei Störungen.

Informationserfassung und -bereitstellung. Quelle: Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

Welche Auswirkungen haben neuere Entwicklungen im Bereich der Mobilität wie Sharing-Angebote oder Sensortechnologie auf die Anforderungen an die Infrastruktur hierzulande?
Zu einer zukunftsfähigen Straßeninfrastruktur gehören nicht nur gut ausgebaute Straßen: Hochbelastete Streckenabschnitte müssen zusätzlich mit intelligenten Verkehrsbeeinflussungsanlagen aufgerüstet werden, die die aktuellen Verkehrs- und Fahrbahnzustände automatisch erfassen, auswerten und eine situationsabhängige Steuerung des Verkehrs vornehmen. Autonom werden in Zukunft auch die Fahrzeuge agieren. Dies gilt es auch beim Bau und der Erweiterung der Infrastruktur zu berücksichtigen. Die Nutzung von Elektrofahrzeugen wird aktuelle Nebenwirkungen auf die Umwelt reduzieren, diese aber nicht gänzlich beseitigen. Ebenso werden Sharing-Angebote zwar die Zahl der für die Abwicklung des Verkehrs notwendigen Fahrzeuge und damit den Parkbedarf reduzieren, aber nicht unmittelbar die Fahrleistung beschränken.

Herr Degelmann, wir danken Ihnen für das Gespräch!

Newsletter