QR-Code: https://land-der-ideen.de/en/competitions/german-mobility-award/neuigkeiten-videos-termine/neuigkeiten/interview-heinrich-stroessenreuther

Neuigkeiten

„Autonome Fahrzeuge sind eine riesige Chance“

„Autonome Fahrzeuge sind eine riesige Chance“

4. Mai 2017 – Anlässlich der bevorstehenden Jurysitzung sprachen wir mit Dr. Meike Niedbal, die in diesem Jahr erstmals als Mitglied der Jury bei der Auswahl der Preisträger mitwirkt. more

Sicherheit im Straßenverkehr

Sicherheit im Straßenverkehr

20. April 2017 – Zwar ist der Straßenverkehr in den letzten Jahrzehnten wesentlich sicherer geworden. Dennoch gehören Unfälle zum Alltag - wie die Statistik zeigt. more

„Wir haben viel Pioniergeist – mit eingebautem Sicherheitsgen“

„Wir haben viel Pioniergeist – mit eingebautem Sicherheitsgen“

3. April 2017 – Im Interview: Matthias Wissmann über den digitalen Wandel und dessen Einfluss auf die Mobilität von morgen. more

Leuchtturmprojekte für eine sichere Mobilität gesucht

Leuchtturmprojekte für eine sichere Mobilität gesucht

13. März 2017 − Heute startet unter dem Motto „Intelligent unterwegs − Innovationen für eine sichere Mobilität“ die Bewerbungsphase für den Deutschen Mobilitätspreis. more

Deutschland im Stau

Deutschland im Stau

12. März 2017 – In unserer Statistik-Rubrik geht es heute um das Gegenteil von Mobilität - den Verkehrsstau. more

„Verkehr und Logistik müssen sicher und verlässlich funktionieren“

„Verkehr und Logistik müssen sicher und verlässlich funktionieren“

10. März 2017 - Das Auftakt-Interview zum Wettbewerbsjahr 2017 mit Dorothee Bär über die Bedeutung von Sicherheit in der intelligenten Mobilität. more

Publikation zum Wettbewerbsjahr 2016 veröffentlicht

Publikation zum Wettbewerbsjahr 2016 veröffentlicht

16. Februar 2017 − Die Publikation zum Deutschen Moblitätspreis ist da: Erfahren Sie mehr über den Wettbewerb, seine Themen und Preisträger. more

„Heute reden wir über autonomes Fahren, morgen vielleicht über autonomes Fliegen“

„Heute reden wir über autonomes Fahren, morgen vielleicht über autonomes Fliegen“

2. Februar 2017 – Im Gespräch mit Thorsten Rudolph, Geschäftsführer des DLR-Anwendungszentrums Oberpfaffenhofen more

Einblicke in die Mobilität von morgen

Einblicke in die Mobilität von morgen

26. Januar 2017 – Im Anschluss an die Preisverleihung des Ideenwettbewerbs des Deutschen Mobilitätspreises stand ein Besuch beim InnoZ auf dem Programm. more

Open Innovation: Drei Ideen für die Mobilität von morgen ausgezeichnet

Open Innovation: Drei Ideen für die Mobilität von morgen ausgezeichnet

19. Januar 2017 – Sie stehen fest: Die drei Preisträger der Open-Innovation-Phase wurden heute bekanntgegeben. more

„Mobilität ist ein ganz entscheidendes Thema für uns“

„Mobilität ist ein ganz entscheidendes Thema für uns“

9. Januar 2017 – Stefan Koetz, Geschäftsführer der Ericsson GmbH, über sein Engagement für den Wettbewerb und die Mobilität der Zukunft. more

„Gute Ideen für eine lebenswerte Zukunft für alle brauchen öffentliche Unterstützung“

„Gute Ideen für eine lebenswerte Zukunft für alle brauchen öffentliche Unterstützung“

15. Dezember 2016 – Dr. Claus Doll, Leiter des Geschäftsfelds Mobilität am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung, über aktuelle Forschungsfelder der Mobilität und sein Engagement für den Deutschen Mobilitätspreis. more

Heinrich Strößenreuther auf einer Infoveranstaltung zum Volksentscheid Fahrrad in der Niederländischen Botschaft Foto: Volksentscheid Fahrrad / Norbert Michalke

„Das Mobilitätsgesetz setzt Planungsprioritäten“

5. April 2018 − Heinrich Strößenreuther war maßgeblich an der erfolgreichen Umsetzung des Volksentscheids Fahrrad in Berlin beteiligt. Dieser hatte das bundesweit erste Mobilitätsgesetz zur Folge, welches in Berlin Anfang 2018 eingeführt wurde. Mit der Agentur für Clevere Städte bietet er nun Beratungsleistungen zu Verkehrsthemen an und unterstützt Kunden in Politk-, Kommunikations-. und Strategieberatung.

Herr Strößenreuther, Sie sind bekannt geworden durch Ihre Arbeit für den Volksentscheid Fahrrad. Wie erklären Sie die Popularität dieses Themas?
Das Rad ist das praktischste, gesündeste, intelligenteste und zukunftsfähigste Verkehrskonzept gegen Stau, Fahrverbote und gegen die Erderhitzung. Unterstützt von Berlinern, die jetzt schon fahren und denen, die gerne wollen, sich aber noch nicht trauen, haben wir die Verkehrswende zugespitzt und faktenunterlegt in den politischen Wahlkampf „injiziert“ und dem modernen, urbanen Lifestyle eine Ventil gegeben: mit Blabla, Brotkrummen und miesen, gefährlichen Radwegen waren wir nicht mehr zufrieden.

Sie sind mit einer Idee zum Radgesetz gestartet und haben so den Weg zu einem Mobilitätsgesetz in Berlin geebnet. Was kann ein Mobilitätsgesetz leisten und wie sollte es umgesetzt werden?
SMART formuliert mit klaren Ziel- und Zeitvorgaben definiert es die Aus- und Umbauplanung. Das Mobilitätsgesetz setzt Planungsprioritäten und löst damit die Flächenkonflikte zwischen Kfz-, ÖPNV, Rad- und Fußverkehr pro Umweltverbund. Nur drei Prozent Flächen-Upgrading von Straßen zu Radwegen verdoppelt die Radinfrastruktur: Das Mobilitätsgesetz sorgt für einen Umbau Berlins auf das Niveau von Amsterdam und Kopenhagen innerhalb von zehn Jahren, für die Einstellung von 150 Planern und für die Planung und Umsetzung der Maßnahmen Jahr für Jahr.

Was sind Ihrer Meinung nach die drängendsten Themen für eine Verkehrswende?
Minus 40% CO2 bis 2030 und 100% bis 2050 sind die völkerrechtlichen Zielvorgaben, sowie gesunde Luft, wenig Lärm und Vision Zero. Bike-Transit-Strategien für die Mittelstrecke, die das Rad systematisch mit dem ÖPNV verknüpfen, Bike-First-Strategien für die urbanen Kurzstrecken verhindern das städtische Verkehrsdesaster autonomer Flotten sowie E-Mobility-Light-Ansätze skalieren das Erfolgsmodell E-Bike Richtung E-Car. Im Kern müssen wir Autofahrer aufs Rad locken – alles andere ist nicht bezahlbar und beschert Folgeprobleme.

Radtour mit dem regierenden Bürgermeister Michael Müller. Foto: Volksentscheid Fahrrad

Welche Hürden sehen Sie für die Verkehrswende? Welche Akteure und Fertigkeiten braucht man, um diese zu überwinden?
Der Fokus auf die Elektrifizierung des Autos und Roboter-Fahren lähmt beim Denken: Oberleitungen haben wir schon, also bitte auch Oberleitungsbusse und –LKWs und den ÖPNV-Ausbau forcieren. Excel, Weitsicht, Offenheit und eine gute Portion Verkehrsträger-Offenheit auf Bund- und Länderebene eröffnen neue Gestaltungsmöglichkeiten neben der E-Auto-Fixierung und unterstreichen die Effizienzpotenziale des Radverkehrs in Sachen CO2, Fahrverbote, Finanzierung, Lebens- und Standortqualität.

Was kann die Digitalisierung zur Verkehrswende beitragen?
Mitfahren-2.0 ist eine der großen Potenziale, allerdings mehr auf dem Land, wo es kaum ÖPNV in urbaner Qualität gibt. Excel kann uns auch sagen, wie und in welcher Geschwindigkeit der Verkehrsträgermix CO2-effizient umzubauen ist und welche Budgetumwälzungen es braucht: Lieber 8 Mrd. Euro in den ÖPNV und Radverkehr als in giftige Diesel-Subventionen. Ansonsten ist Verkehr aus Nutzersicht eine sehr stabile Angelegenheit und wird nicht jeden Tag per App neu ausgewürfelt.

Was ist Ihr persönlicher Wunsch für die Mobilität der Zukunft?
Die Erreichung der Klima- und Emissionsziele, eine Null mehr an jeder Zahl im Bußgeld-Katalog, eine massive Budgetumwälzung weg von der Straße hin zu Bahn, ÖPNV und Radverkehr: Ich wünsche mir, mich einfach nur bequem und pfiffig in meiner Stadt ohne Lärm, Abgase und Gefahren bewegen zu können. Eigentlich bräuchte es nur Verkehrspolitiker, die mehr Mobilitäts- und Lebensqualitätspolitik und nicht Auto- oder Industriepolitik betreiben, denn dafür haben wir andere Ministerien.

Newsletter