QR-Code: https://land-der-ideen.de/wettbewerbe/digitale-orte/preistraegerinnen/alle-gewinner/vialytics

vialytics - intelligentes Straßenmanagementsystem

Preisträger in der Kategorie Mobilität

Autos, Fahrräder, Lastenräder, E-Bikes: Der Straßenraum wird immer diverser. Mit dem dichter werdenden Verkehr steigen auch die (Sicherheits-)Anforderungen an die Straßeninfrastruktur. Insbesondere kleinere und ländliche Kommunen können sich jedoch eine regelmäßige Kontrolle des Fahrbahnzustandes mit Hilfe teurer Messfahrzeuge nur in größeren Abständen leisten. Hier kommt die Software vialytics des gleichnamigen Scale-Ups vialytics GmbH ins Spiel: Mit dem intelligenten Straßenmanagementsystem können Kommunen per Smartphone-App ihre Straßeninfrastruktur erfassen und so den Zeitpunkt, die Dauer und die Regelmäßigkeit der Erfassungen selbst bestimmen. Besonders an der Analysemethode ist auch, dass grundsätzlich jedes kommunale Fahrzeug oder Fahrrad zum Messfahrzeug umfunktioniert werden kann.




Die Bilder werden von einer künstlichen Intelligenz automatisch ausgewertet und auf Schäden an der Asphaltoberfläche überprüft. Gefahrenstellen werden vom System automatisch erkannt und als Verkehrssicherheitswarnungen im System ausgegeben. Die integrierte Objekterkennung erkennt darüber hinaus auch defekte Schachtdeckel, Wassereinläufe und Verkehrszeichen.

So unterstützt vialytics dabei, den Zustand von Straßen, Radwegen und Inventar zu überblicken, notwendige Sanierungsmaßnahmen zur priorisieren und zu planen und proaktiv den Erhalt bestehender Straßeninfrastruktur zu ermöglichen.

Interview mit Danilo Jovicic-Albrecht, Co-Founder und Chief Evangelist bei vialytics

Was bedeutet der Preis für das Projekt?
D. Jovivic-Albrecht: Der Gewinn des “Digitale Orte 2023”-Awards ist für uns der Beweis, dass digitale Systeme wie vialytics unabdingbar für eine leistungsstarke öffentliche Verwaltung sind. Über 300 Partnerkommunen in sieben Ländern bestätigen unseren KI-basierten Ansatz, der den Mitarbeitenden im Tiefbauamt und Bauhof den Arbeitsalltag erleichtert und für mehr Verkehrssicherheit sorgt. Viele unserer Partnerkommunen sind im ländlichen Raum zu finden, was zeigt, dass Smart City Lösungen nicht nur den großen Städten vorbehalten sind.

Die Straßeninfrastruktur für Pkws ist auf dem Land oft besser ausgebaut als die Infrastruktur mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Ist es dennoch nötig, die Kontrolle von Fahrbahnen und Straßeninventar digital zu unterstützen?
Mit intelligenten Lösungen unterstützen wir Kommunen bei der dringend notwendigen Transformation der Mobilität. Gerade wegen des zu wenig ausgebauten ÖPNV in ländlichen Regionen sind die Menschen in unseren Partnerkommunen auf sichere Straßen angewiesen. Um die Sicherheit zu gewährleisten ist viel Personalaufwand notwendig, der oft nicht vorhanden ist. An dieser Stelle kann KI den Personalmangel auffangen.
Kommunen setzen das vialytics System nicht nur für die Zustandsbewertung von Hauptstraßen ein, sondern auch für Radwege und vielfältige Assets im öffentlichen Raum, zum Beispiel für die Kontrolle von Spielplätzen, Gehwegen und Treppengeländern oder für die Dokumentation von Aufgrabungen und den Winterdienst.

Gibt es Besonderheiten für den Einsatz von vialytics in ländlichen Kommunen? Wenn ja, welche Lösungen gibt es für diese ggf. speziellen Herausforderungen?
Der deutschlandweite Fachkräftemangel beeinträchtigt insbesondere den ländlichen Raum, weil dort größere Flächenkommunen mit wenig Personal abgedeckt werden müssen. Hier ist der Effekt von vialytics besonders sichtbar. Als anwenderfreundliche Smartphone-App kann das System auch von fachfremdem Verwaltungsangestellten zur Datenerfassung eingesetzt werden. Die integrierte Künstliche Intelligenz unterstützt bei der Auswertung der Datenmengen. Zudem müssen durch fehlendes Personal häufig Sanierungs- und Erhaltungsmaßnahmen ausgelagert werden. Mit dem vialytics System können Kommunen Baufirmen und Ingenieurbüros unkompliziert Zugang zu Befahrungsdaten und Bildern gewähren, was die Planung erleichtert, Termine vor Ort reduziert und damit die Kosten für die Kommune senkt. Gleichzeitig dienen die aktuellen Bilddaten als Beweissicherung von bereits durchgeführten Maßnahmen.
Wirtschaftswege sind vor allem im ländlichen Raum häufiger vertreten und können ebenso wie Gemeindestraßen gleichwertig mit vialytics erfasst werden.

Welche weiteren Einsatzmöglichkeiten für KI und digitale Anwendungen sehen Sie im Bereich der Straßeninfrastruktur/Mobilität? Wohin wird/soll sich vialytics weiterentwickeln?
Unsere Künstliche Intelligenz ist robust und skalierbar. Neben der automatischen Schadensanalyse von Straßen und Verkehrszeichen ist sie beliebig erweiterbar auf weitere Assets wie Lichtsignalanlagen, Fahrbahnmarkierungen oder Grünflächen.
o Maßgeblich bei der Weiterentwicklung von vialytics ist für uns zudem die bereichsübergreifende Zusammenarbeit in der öffentlichen Verwaltung. Statt auf Insellösungen setzen wir auf ein datenbasiertes ganzheitliches System, das mit digitalen Abläufen verschiedenen Ämtern und externen Partnern ermöglicht, effizienter zusammenzuarbeiten.

Was nehmen Sie mit aus dem Wettbewerb?
Wir sind überzeugt, dass bei stetig steigenden Anforderungen an die öffentliche Verwaltung und gleichzeitigem Fachkräftemangel digitale Prozesse zentrale Lösungskomponenten sein müssen. Die Digitalisierung darf dabei kein Selbstzweck sein. Mit unserem intelligenten Straßenmanagementsystem helfen wir Städten und Gemeinden bei real existierenden Herausforderungen, indem wir Aufwand minimieren und kommunale Prozesse verschlanken. Der Gewinn des “Digitale Orte 2023”-Preises in der Kategorie Mobilität zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und mit vialytics die Mobilität der Zukunft proaktiv verbessern können.

Initiator:

vialytics GmbH
Silberburgstraße 187
70178 Stuttgart

www.vialytics.de

Foto-Credit: vialytics GmbH; Laurin Schmid

Newsletter